Testbericht

Blue-ray-Player Sony BDP S 360

20.10.2009 von Redaktion connect und Raphael Vogt

Der Sony BDP S 360 klang via HDMI mit Dolby Digital von DVD und auch mit CD von der selben Big-Phat-Band-Aufnahme "Act Your Age" vergleichsweise fein, aber etwas fitzelig, swingte aber angenehm lässig.

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Blue-ray-Player Sony BDP S 360
Blue-ray-Player Sony BDP S 360
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Für ihre Preisklasse wirken alle Kandidaten ganz ordentlich. Der Sony erscheint mit seiner großen Frontklappe bis auf die unvermeidlichen Schrift- und Logobänder dezent und verhältnismäßig elegant. 


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Wie Pioneer platziert auch Sony den USB-Anschluss auf der Rückseite. Er dient praktisch nur zur Aufnahme eines Speichersticks für BD-Live-Inhalte.
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An Medienvielfalt vertragen alle Player die üblichen Kaufmedien und die gängigsten selbst hergestellten Dateien von JPEG-Fotos bis zu komprimierter Musik im MP3- und WMA-Format. Das darf man ihnen gerne von selbstgebrannter DVD oder CD anliefern oder in einem externen Speichermedium.

Was jeder der Kandidaten problemlos beherrschte, war die Anbindung an das Netzwerk, das sich quasi selbsttätig konfigurierte, und jeder Player konnte per integriertem Netzwerktest auch gleich vermelden, dass alles geklappt hat. Das ist erfreulich. Ein Netzwerkanschluss sollte heutzutage immer bei der HiFi- und Heimkino-Anlage ankommen - man braucht ihn immer öfter, auch für Internet-Radio, und neueste Fernseher zeigen sogar den aktuellen Wetterbericht aus dem Netz gefischt an.

Nach der Inbetriebnahme müssen die Tester vor der Hörvergleichs-Kür erst einmal durch den Funktionstest-Parcours. Nachdem ja die meisten dieser Player einen DVD-Spieler in der Anlage ablösen sollen, müssen sie auch mit den Standard-Definition-Scheiben gut umgehen können. Das fordert vor allem die Videosignalverarbeitung, deren Hauptaufgabe im Umrechnen in Vollbilder (De-Interlacing) und der Vermehrung der Pixel (Skalierung) besteht. Nachdem hier früher Blu-ray-Player allenfalls Mittelmäßiges auf die Leinwand bemühten, stimmen die Ergebnisse aktueller Player positiv, und da machen die vier Testkandidaten allesamt keine Ausnahme.

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Sony verbirgt die Laufwerkslade seines BDP S 360 hinter einer elegant zurück-schwingenden, glänzenden Frontplatte. Dadurch wirkt er erstaunlich wertig.
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Sherwood verarbeitet komplexe Mixed-Mode-Motive am besten, die sich aus progressiven und Interlaced-Bestandteilen zusammensetzen, etwa ein aus Vollbildern bestehender Film mit Interlaced-Untertiteln. Auch Sony schaltet blitzschnell und stabil einrastend in den passenden Umrechnungsalgorithmus. Skalieren können alle vier Probanden recht ordentlich, nirgendwo geht Schärfe objektiv verloren, doch erst mit komplexem, laufendem Film lässt sich erkennen, wie gut oder schlecht, sprich wie plastisch ein Bild erscheint.

Selbst bei unskaliertem HD-Bild von Blu-ray auf einem Full-HD-Beamer wie dem Panasonic PT AE 1000 im stereoplay-Hörraum zeigen die Player unterschiedliche Charaktere, finden doch bereits im Decoder zahlreiche Verarbeitungs- und Filterstufen statt. Hier zeigte sich überraschend, dass Routinier Sony ein zwar scharfes, aber irgendwie lebloses, flächiges Bild erzeugt - da haben die Entwickler wohl etwas zuviel des Guten gegen Artefakte getan. Deutlich unruhiger, aber sehr viel plastischer zeigte der Sherwood die Testsequenzen aus "Big Buck Bunny" und "Wall-E".  JVC sortiert sich zwischen dem etwas stumpfen, aber ruhigen Sony- und dem plastischen Pioneer-Bild ein.

Der Hörtest gestaltet sich mit Blu-ray-Playern immer etwas aufwendiger als bei anderen Quellengattungen, gilt es doch für die Tester alle gängigen Trägermedien und Decodervarianten zu prüfen und daraus ein Gesamtbild zu ermitteln. Dabei zeigt sich interessanter Weise, dass sich die Klangcharaktere der Player von einem zum anderen Tonverfahren und in der Regel sogar vom Digital- auf den Analogausgang übertragen lassen. Swingt ein Player schön mit PCM von CD, dann klingt er charakterlich ähnlich, spielt man Dolby Digital von DVD oder DTS HD Master Audio von Blu-ray-Disc ab. Die geringsten Unterschiede zwischen verschiedenen Playern ergeben sich bei Bitstrom-Weitergabe an den Verstärker, der sich dann um alles kümmert. Die größten Klangunterschiede stellen sich zwischen den Playern per Analogausgabe ein. Von den Testgeräten liefert nur der Sherwood analoge Mehrkanal-Signale, also ergab sich bei den Stereo-Cinchanschlüssen das spannendste Rennen.

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Sony gestaltete die Icon-Menüs ziemlich bunt; dafür sind sie, zumindest bei High-Definition-Darstellung, klar und eindeutig ablesbar und informativ.
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Sonys BDP S 360 klang via HDMI mit Dolby Digital von DVD und auch mit CD von der selben Big-Phat-Band-Aufnahme "Act Your Age" vergleichsweise fein, aber etwas fitzelig, swingte aber angenehm lässig. Analog zeichnete er die Instrumente etwas gröber, aber es swingte weiterhin prima. Ein ähnliches Verhältnis ergab sich beim Pioneer, dessen größere Brüder wie der hier als Referenz dienende BDP LX 08 bekannt für ihre Musikalität sind.

Es zeigte sich erneut, dass in dieser Preisklasse für audiophile analoge Ausgabe schlicht das Budget fehlt, wenngleich die Qualität dieser Klasse steigt. Per HDMI-Bitstromausgabe hängt die Audioqualität größtenteils vom angeschlossenen Verstärker ab, und die Unterschiede blieben gering, aber wahrnehmbar. Immer, wenn der eigene Taktgeber das klangliche Sagen hatte, verstärkten sich die Unterschiede zunehmend. Und wer alle Blu-ray-Features nutzen möchte, der muss nun einmal den Player alles decodieren lassen und dann fertige PCM-Signale per HDMI an den Verstärker weiterreichen. Die zunehmende Zahl an Verstärkern und Receivern mit HDMI-Eingängen könnte in absehbarer Zeit dazu führen, dass die analogen Ausgänge seitens der Hersteller nur noch als Behelf angesehen werden.

Sony BDP-S 360

Sony BDP-S 360
Hersteller Sony
Preis 300.00 €
Wertung 102.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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