Testbericht

CD-Spieler Naim CD 5 XS / Flatcap XS

26.10.2009 von Redaktion connect und Hans-Ulrich Fessler

Die Unterschiede des brandneuen CD 5 XS zum Vorgänger CD 5 X liegen nur in kleinen Details. Aber die wirken sich dramatisch aus.

ca. 2:50 Min
Testbericht
  1. CD-Spieler Naim CD 5 XS / Flatcap XS
  2. stereoplay Wissen: Sauberer Strom
  3. Datenblatt
CD-Spieler Naim CD 5 XS / Flatcap XS
CD-Spieler Naim CD 5 XS / Flatcap XS
© Archiv

Anders als bei den fundamentalen Neukonstruktionen von Naim (beispielsweise Netzwerkplayer HDX, Test 10/08) handelt es sich bei der XS-Serie "nur" um Weiterentwicklungen bewährter X-Modelle. Aber schon der Verstärker Nait XS erwies sich als Knüller (2/09). Jetzt können wir dem Player CD 5 XS auf den Zahn fühlen. Bringen 150 Euro mehr gegenüber dem Vorgänger 5 X (3/05, 2200 Euro) echten Klanggewinn?

Mit der Schwenkschublade, seinem grün hinterleuchteten Emblem und farblich passenden Display weist sich der Neuling unmissverständlich als Naim-Player aus. Dass die Frontplatte gegenüber dem CD 5 X noch solider und feiner aufpoliert daherkommt, sieht man erst auf den zweiten Blick.


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Für den CD 5 XS verfeinerte Naim die im Schubfach enthaltene Motor- und Laseransteuerung. Die innen an der Frontplatte fixierte Schublade verleiht Stabilität. Dahinter der Mikroschalter fürs Laufwerk. Sauberer Strom: Insgesamt 16 Stabilisatoren glätten im Spieler die einzelnen Versorgungsspannungen.
© Julian Bauer

Auf der Rückseite wird das Tuning sichtbarer: Ein mit 75 Ohm normgerechter BNC-Digital-Ausgang bietet die CD-Daten externen Wandlern oder Recordern an. Mit einem Kompromiss muss der User allerdings leben: Die Bedien-Software schaltet entweder den Digital- oder die Analogausgänge frei, nicht beide gemeinsam. Die Naim-Entwickler argumentieren, dass bei aktiviertem Digitalausgang das Analogsignal verrauschter sei.

Wie gehabt dagegen: Neben Cinch-Tonausgängen für Verstärker beliebiger Hersteller gibt es DIN-Buchsen für Spielpartner der gleichen Marke. Laut Naim resultiert aus der DIN-Verkabelung auf Grund der besseren Kontaktierung ein noch feinerer Klang. Beim Test waren aber wegen der Vergleichbarkeit die Cinch-Ausgänge angesagt.

Vielversprechender als der Unterschied zwischen DIN  oder Cinch erschien den Testern ein Kurzschlussstecker auf der mit "Upgrade" beschrifteten Buchse. Der Stecker verdrahtet die interne Stromversorgung mit der Analogplatine. Alternativ speist ein externes Kraftwerk wie das Flatcap XS für 950 Euro) die Analogsektion. Wir waren gespannt, wie es sich im Hörtest auswirken würde.

Den Player selber brachten die Entwickler mechanisch und elektrisch auf Vordermann. Den Dreh- und Angelpunkt des CD-Schubkastens fixierten sie stabiler mit einem innen auf der Frontplatte befestigten Gelenk. Die in der Lade eingeschlossene Motorsteuerung erhielt eine Extra-Filterung. Die Spannung für den Laser stabilisierten sie zusätzlich. Vier- statt bisher zweilagige Platinen minimieren induktive Einstreungen und optimieren die Signalführung. Der Taktgenerator bekam eine noch störärmere Umgebung.

Die Feinarbeit machte sich im Hörtest bezahlt: Der CD 5 XS ließ die Musik sozusagen nicht plätschern, sondern mit einer souveränen Selbstverständlichkeit fließen. Mit dem Elan, der Höhenverspieltheit, dem schnellen Antritt und dem tief reichenden Bass bot sich der Newcomer als bessere Alternative zu etwas bedächtig und verhalten klingenden Playern an.

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Eine für alles: neben dem CD 5 XS lassen sich auch weitere Naim Komponenten wie Vorstufe, Vollverstärker und AV-Receiver steuern.
© Julian Bauer

Und dazu zählte auch der Vorgänger CD 5 X. Wenn R.E.M. den Song "Loosing My Religion" anstimmte, setzte der CD 5 XS die Gitarren frischer in Szene und vertiefte das Bassfundament. Dabei drückte der S-Klasse-Player nicht übertrieben aufs Tempo oder täuschte Bassvolumen vor. Er agierte geschliffener und eleganter, ging mit der Musik wendiger und kraftvoller um. Das bestätigte sich auch bei sanfteren Klängen. Intonierte der amerikanische Songwriter Ellis Paul das Stück "Paris In A Day", bot der CD 5 XS mehr Offenheit und die intensiveren Colorierungen.

Dagegen wirkte der Vorgänger minimal flauer und farbloser. Mit dem Turbo-Netzteil Flatcap XS jedoch legte die X-Version 2 Klangpunkte zu: Jetzt war der leichte Schleier, die angedeutete Zähigkeit wie weggewischt - der X wirkte farbiger, strahlender und noch fließender als der XS. Aber dem verhalf nun ebenfalls das Flatcap XS zu klanglichen Höhenflügen. Bei Gustav Holst "The Planets" etwa zeichnete er die imaginären Klangreisen in unser Sonnensystem herrlich panoramareich nach, lotete die Bühne breiter und tiefer aus.

Der zum Vergleich angeschlossene Linn Majik CD (6/06) konterte dann zwar mit etwas leichtfüßigerer Spielweise, besaß aber nicht ganz die Kraft und die stabile Abbildung des vom externen Netzteil befeuerten CD 5 XS, den die Tester insgesamt besser einschätzten. So stellte sich die Frage, ob dieser womöglich neben seinem dreimal teureren Stallgefährten CDS 3 mit Netzteil XPS 2 (11/03) in der 63-Punkte-Region landet? Der CDS 3 entschied zwar mit einer Prise mehr Details und direkterem Antritt den Vergleich für sich - doch so knapp, dass die Tester dem Neuling die gleiche Punktzahl und ein Highlight verliehen!

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