Testbericht

Kampaktlautsprecher Vienna Acoustics Kuss

6.9.2009 von Redaktion connect und Wolfram Eifert

Die betont eigenständige Vienna Acoustics Kuss (12000 Euro das Paar) mimt den stets um Charme und Temperament bemühten Latin Lover. Ihr Charakter polarisiert.

ca. 1:25 Min
Testbericht
  1. Kampaktlautsprecher Vienna Acoustics Kuss
  2. Datenblatt
Kampaktlautsprecher Vienna Acoustics Kuss
Kampaktlautsprecher Vienna Acoustics Kuss
© Archiv
Kampaktlautsprecher Vienna Acoustics Kuss
Der Kopfteil lässt sich vertikal und horizontal gradgenau auf den Hörplatz ausrichten.
© Julian Bauer

Kompaktheit war zu keiner Zeit ein genormter Begriff, und so verwundert es nicht, dass der Markt dazu unterschiedliche Vorstellungen entwickelt. Vienna Acoustics interpretiert das Thema ungewohnt großzügig und bereichert unser Feld mit einem Modell, dessen Abmessungen größer ausfallen als die vieler Standboxen.

Das mit einer Gesamthöhe von 1,27 Meter inklusive Ständer durchaus stattliche Tonmöbel namens "der Kuss" (benannt nach einem Bild des Malers Gustav Klimt) ist akustisch betrachtet ein Dreiwegesystem mit einem 23 Zentimeter großen Bass plus einem 18er-Mittelhochton-Koax. Beide gehen in aufwendig separierten Gehäusekammern ihren unterschiedlichen Aufgaben nach.

Kampaktlautsprecher Vienna Acoustics Kuss
Die größtenteils durchsichtigen Membranen sind netzähnlich strukturiert.
© Julian Bauer

Die Chassis sind Vienna-Entwicklungen und nutzen eine kunststoffbasierte Membran mit spinnenförmigen Versteifungen. Von besonderem Reiz ist das Koaxialsystem, dessen äußere (größere) Membran flach gestaltet wurde, was die sonst üblichen trichterförmigen Schallführungen im Umfeld des Hochtöners vermeidet. Die im Zentrum sitzende, in Bezug auf ihr Magnetsystem stark miniaturisierte Gewebekalotte findet so geradezu paradiesische Bedingungen vor.

Dank tief gewähltem Übergang (80 Hertz) bestreitet die äußere Koaxmembran den kompletten Tonumfang der menschlichen Stimme ganz ohne Weicheneingriffe und mechanischen Versatz. Der Kopfteil der "Kuss" lässt sich sowohl drehen als auch neigen. Schaltbare Ortsfilter an der Boxenrückseite für Bass und Präsenz erleichtern die Integration in außergewöhnliche Räume hinsichtlich Hörabstand oder Wandnähe.

Kampaktlautsprecher Vienna Acoustics Kuss
Mit ihrer Höhe von knapp 1,30 Meter (inklusive Fuß) sprengt die Vienna die gewohnten Maßstäbe in Bezug auf Kompaktheit. Die in Italien gefertigten Klavierlackgehäuse sind makellos verarbeitet.
© Julian Bauer

Im Hörraum gab sich die Vienna betont eigenständig: Einer eher eigenwilligen, volumenbetonten Darstellung tonaler Zusammenhänge stand eine faszinierende Plastizität und Räumlichkeit sowie eine wunderbare Luftigkeit in der gesamten Wiedergabe gegenüber.

Ähnlich wie die Magico vermochte auch die Wienerin Instrumente oder Stimmen absolut realistisch und völlig losgekoppelt von den Gehäusen in den Raum zu projizieren. Die Grundtonfülle und die Tiefenstaffelung der Vienna waren dabei groß genug, um selbst üppige Standboxen vergessen zu machen. Tendenziell aber kam vor allem der obere Bassbereich fast schon zu schwelgerisch, um wirklich wahr zu sein.

So ist "Der Kuss" ein polarisierender Schöngeist, der aufrechte Tonmeister wahrscheinlich zur Verzweiflung treibt - Bauchmenschen aber dafür umso glücklicher macht.

Vienna Acoustics Der Kuss

Vienna Acoustics Der Kuss
Hersteller Vienna Acoustics
Preis 12000.00 €
Wertung 58.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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