Testbericht

Lautsprecher Bowers & Wilkins 685

15.5.2007 von Redaktion connect und Wolfram Eifert

Gut fünf Jahre lang war die 600er-Serie von B&W eine der meistverkauften Boxenserien für Normalverdiener. Nun stehen die Nachfolger in den Startlöchern. Was uns an Neuerungen erwartet, klärt stereoplay am Beispiel der kompakten 685 (600 Euro das Paar) - weltexklusiv.

ca. 2:35 Min
Testbericht
  1. Lautsprecher Bowers & Wilkins 685
  2. Datenblatt
Bowers & Wilkins 685
Bowers & Wilkins 685
© Archiv
B&W 6er Serie, Membran
Neu: Feineres Kevlargewebe und feststehender Phaseplug.
© Julian Bauer

Als B&W im Jahr 2002 die dritte Generation seiner 600er-Serie auf den Markt brachte, ging ein Aufschrei durch die Branche. Denn neben ausgeprägten Klangtugenden glänzte die Serie mit einer aufwendigen Verarbeitung und zahlreichen optischen Reizen.

Erstmalig in der Einsteigerklasse gab es durchgehende Fronten aus Kunststoff, die in Form und Farbe auf die Chassis abgestimmt waren. Hässliche Körbe und scharfe Kanten - beides lange Jahre Klassenstandard - waren plötzlich passe.

Doch fünf Jahre sind bei technischen Produkten eine lange Zeit, auch im Boxenbau, wo immer leistungsfähigere Softwaretools um die Gunst der Entwickler buhlen. Grund genug für B&W, die erfolgreiche Serie einer gründlichen Überarbeitung zu unterziehen.

Als erstes Modell der vierten Generation konnte stereoplay die kompakte 685 ausführlich und in aller Ruhe begutachten. Sie entspricht von der Größe her der bisherigen 601 und ist gespickt mit Neuerungen, die größtenteils auch die anderen Modelle betreffen.

Mit dem Generationswechsel einher geht eine deutliche Straffung des Programms. Statt bisher drei gibt es nur noch je zwei Stand- und Kompaktboxen, dafür aber einen zusätzlichen dunklen Farbton in Gestalt von Wenge. Zwei Center, ein Dipol (als Rearspeaker) und drei neue Subwoofer dienen dem Multichannel-Ausbau, wobei nicht alle Modelle gleich zu Beginn verfügbar sind.

B&W 6er Serie auf Boxenständer
Der elegante Boxenständer heißt FS 700 und kostet 318 Euro pro Paar.
© Julian Bauer

Die Zählweise erfolgt neuerdings absteigend, wie bei den großen Serien. Somit ist 685 die größere der beiden Kompakten, die 686 die kleinere. Spitzenmodell ist die Standbox 683 mit Dreiwegetechnik und einem neuen, sickenlosen Mitteltöner, dahinter folgt die kleinere 684 mit einem Zweieinhalb-Wege-Konzept. Detail am Rande: B&W gewährt zehn Jahre Garantie, die nicht an den Erstbesitzer gebunden sind.

Das Design wirkt zeitlos und edel. Die Fronten sind mit Softlack überzogen, die Körper tragen Holznachbildungen, die kaum von echten Furnieren zu unterscheiden sind. Sämtliche Schrauben sind verdeckt und nicht wie bisher nur versenkt.

Blickfang sämtlicher Modelle ist der neue Hochtöner, der eine Reihe gravierender Änderungen mitbringt. Eine weichere Aufhängung der Alu-Membran und ein verfeinertes Nautilus-Labyrinth sollen die Feindynamik verbessern. Eine Schwingspule aus verkupfertem Aluflachdraht reduziert die bewegte Masse und bringt weniger Induktivität ins System, für mehr Bandbreite und Impulstreue.

B&W 6er Serie, Hochtöner
Der neue Hochtöner (links) baut bei gleichem Membrandurchmesser deutlich kompakter als der Vorgänger (rechts). Der neue, ovale Flansch ist Träger und Deko-Element in einem. Das Dämpfungsröhrchen unterhalb der Membran ist beim neuen voluminöser.
© Julian Bauer

Ein kompakteres Magnetsystem mit Kupferelementen zur Linearisierung des Feldes erlaubt ein dichteres Heranrücken an den Mitteltöner und soll die Winkelabhängigkeit der Abstrahlung mindern. Die Ankopplung des Hochtöners erfolgt phasenschonend mit nur einem Bauteil, einem hochwertigen Folienkondensator. Mehr zur Weichenphilosophie im Kasten nebenan.

B&W-Produktmanager Ulf Soldan war höchstpersönlich angereist, um den Testern die neue 600er-Serie schmackhaft zu machen. Als die Präsentationen überstanden waren, rauchte den Kollegen der Kopf, und so ging es zur Erholung erst mal in den Hörraum.

Dort hatte sich die 685 bereits ein- und warmspielen dürfen, so herrschten optimale Bedingungen. Nur waren die ersten Minuten eher irritierend als aufschlussreich, denn die 685 klang so unspektakulär, dass der Verdacht keimte, der Hochtöner sei defekt.

Doch der vermeintliche Mangel an Brillanz entpuppte sich bald als großer Gewinn. Joseph Haydns Sinfonie Nr. 88 (ausschnittweise auf der diesjährigen HörParcours-CD, kostenlos auf Heft 5/2007) konnten die Tester über die 685 nahezu in Originallautstärke abspielen, ohne jeden Druck auf den Ohren und völlig ermüdungsfrei. Speziell Streicher offenbarten die Qualitäten des neuen Hochtöners.

B&W 6er Serie, Hochtöner
© Archiv

Als Vergleich bot sich die ähnlich vollmundig aufspielende Celan 300 von Heco (700 Euro, Heft 11/2005) an, die eine Spur spektakulärer zur Sache ging, aber nicht an die Geschmeidigkeit der B&W heranreichte. Fein gemacht, kann man da nur sagen: 685 - so heißt die kommende Kultbox für preisbewusste Aufsteiger.

B&W; 685

B&W; 685
Hersteller B&W;
Preis 600.00 €
Wertung 43.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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