Testbericht

Lautsprecher Canton Chrono SL 580 DC

15.8.2009 von Redaktion connect und Wolfram Eifert

Die meisten Hersteller verlangen für Glanzlackgehäuse deftige Aufpreise. Mit der Serie Chrono SL will Canton zeigen, dass es auch günstiger geht. Bei uns im Test: Die Chrono SL 580 DC (1600 Euro das Paar).

ca. 2:30 Min
Testbericht
  1. Lautsprecher Canton Chrono SL 580 DC
  2. Test & Technik - Know-how: Basstiefe kontra Wirkungsgrad
  3. Interview mit Frank Göbl (Entwicklungsleiter Canton)
  4. Datenblatt
Lautsprecher Canton Chrono SL 580 DC
Lautsprecher Canton Chrono SL 580 DC
© Archiv

Wer die Wahl hat, hat die Qual, sagt der Volksmund. So ergeht es auch Kunden des hessischen Boxenbauers Canton, denen über 80 Modelle zur Verfügung stehen, Sondertypen zum Wandeinbau oder Autolautsprecher gar nicht mitgezählt.


Lautsprecher Canton Chrono SL 580 DC
Silberne Füße bilden einen Zwischenraum, der als Schallführung für das bodenweisende Bassreflexrohr dient.
© Julian Bauer

Und es werden immer mehr, denn neben Abstufungen bei Klangmerkmalen wie Basstiefe oder Pegelfestigkeit verlangt der Markt zunehmend nach einer größeren Vielfalt bei Wertigkeit und Design. Dem trägt die neue Chrono-SL-Reihe Rechnung und schließt so eine der letzten Lücken im Programm.

Das zweitgrößte Modell der Reihe heißt mit vollem Namen Chrono SL 580 DC und verfügt im Gegensatz zu den weiterhin erhältlichen Basisversionen über ein vollständig lackiertes Gehäuse in glanzvollem Schwarz oder Weiß. Schallwand und Korpus gehen fugenlos ineinander über, ohne Fugen und Rillen.

Dank weiter verfeinerter Antriebe und Schwingsysteme sollen die SL-Versionen zudem mehr Feindynamik bieten, als es den Normalversionen gelingt. Wobei das bisherige Topmodell, die Chrono 590 DC, gerade wegen ihrer klassenuntpischen Lebendigkeit in der Ausgabe 8/2007 strahlender Testsieger wurde und sich mit diesem Ergebnis auch nach rund zwei Jahren Bauzeit keineswegs verstecken muss.

Die neue SL 580 ist etwas kleiner und zierlicher als die Testlegende. Das SL-Pendant zur Chrono 509 wird Chrono SL 590 heißen und soll rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft in den Läden stehen.

Die 580 ist mit einem fest verschraubten Sockel ausgestattet, dessen Machart an die Baureihen Vento und Reference errinnert. Hier wie dort ruht das Gehäuse auf vier silbernen Füßen, die sich ihrerseits auf einer Bodenplatte abstützen.

Lautsprecher Canton Chrono SL 580 DC
© Julian Bauer

Der Zwischenraum dient als Sichtschutz und Mündungsfläche für das Bassreflexrohr, dessen Schallbeitrag (Tiefbass zwischen 30 und 70 Hertz) durch die bodennahe Anordung besonders effektiv zur Geltung kommt. Die Standard-Chronos müssen ohne diese Art von Sockel auskommen, ihre Reflexrohre münden an der Boxenrückwand.

Wie die meisten Canton-Standboxen verfügt auch die SL 580 über die hauseigene Bassfilterung namens Displacement Control (abgekürzt "DC"), bei der zwei zusätzliche Weichenbauteile den Wirkungsgrad im hörbaren Tiefbass optimieren und unsinnige subsonische Frequenzen ausblenden.

Als derzeit jüngste Baureihe der Hessen ist die SL 580 konstruktiv und klanglich auf dem allerneuesten Stand. Festmachen lässt sich dies an den zweifach gewellten Sicken der Konuschassis (zwei Bässe, ein Mitteltöner), die den Aluminium-Membranen ungewöhnlich große Auslenkungen gestatten. Von außen nicht sichtbar ist die kontinuierliche Feinarbeit am Abstrahlverhalten und an den Schwingsystemen.

Chefentwickler Frank Göbl schwärmt von einer besonders natürlichen, gut klingenden Verstärkern nachempfunden Klirrverteilung und von einer ungewohnt ausgewogenen Energieverteilung im Raum.

Dies dürfte einer der Gründe sein, warum die SL 580 bei minimal wärmerer Klangfärbung tatsächlich nochmals feiner und filigraner musizierte als die Chrono 509 und den Raum akribischer ausleuchtete.

Lautsprecher Canton Chrono SL 580 DC
Die hochglänzenden Zierblenden sind Chrono-typisch. Die rundum lackierten Gehäuse gibt es nur bei den SL-Modellen.
© Julian Bauer

Dass das Luxus-Modell im Vergleich mit der 509 ein Quäntchen Schalldruckpotenz vermissen ließ, verzieh man ihr gern. Absolut betrachtet, ging die zierlichere 580 bei deftiger Musikkost entspannter zu Werke als viele doppelt so große Modelle der 80er oder 90er Jahre.

Messtechnisch trennen die beiden Chrono-Geschwister gerade mal 4 Dezibel in der Maximallautstärke. Für die Praxis ungleich wichtiger: Der SL 580 gelang der tiefer reichende und genauere Bass.

So ist die 580 unter audiophilen Gesichtspunkten der bessere Schallwandler; ein "German Wunderkind", das in Sachen Verständlichkeit und Plastizität in faszinierender Weise über seine Preisklasse hinausragt.

Wie also endet das markeninterne Duell? Für die größere 509 spricht, abgesehen vom Preis, ein schmaler Vorsprung in Sachen Grenzdynamik. Die feiner und homogener klingende Box ist die Chrono SL 580. Die Edelversion sieht nicht nur schöner aus, sie klingt auch so.

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