Testbericht

Lautsprecher Cerwin Vega CLS 215

27.7.2009 von Redaktion connect und Wolfram Eifert

Der Klang der Cerwin Vega CLS 215 (1360 Euro das Paar) war in der Summe auch bei Zimmerpegeln sehr manierlich - neutral und dynamisch keineswegs so unterkühlt, wie es früher bei Boxen dieses Kalibers häufig der Fall war.

ca. 2:05 Min
Testbericht
  1. Lautsprecher Cerwin Vega CLS 215
  2. Datenblatt
Lautsprecher Cerwin Vega CLS 215
Lautsprecher Cerwin Vega CLS 215
© Archiv
Lautsprecher Cerwin Vega CLS 215
Zwei gewaltige, bodennahe Reflexrohre garantieren den nötigen Schub im Tiefbass.
© Julian Bauer

Bei der CLS 215 der amerikanischen Marke Cerwin Vega signalisieren rote Membranaufhängungen und ein Bruttovolumen von brachialen 267 Liter schon von weitem, wofür dieses Tonmöbel vorwiegend gedacht ist: für größere Partykeller und Freizeiteinrichtungen aller Art, wo es vorrangig auf Robustheit und Schalldruck ankommt und weniger auf visuelle Gediegenheit oder zierliche Maße.

Dennoch ist die über 50 Kilo schwere Box eher ein Produkt für Privatleute als für Profis, denn die bevorzugen der besseren Mobilität wegen Filzüberzüge oder Kunststoffgehäuse mit eingelassenen Tragegriffen.

Die CLS 215 aber besitzt ein holzbasiertes Gehäuse mit einer Oberfläche in schwarzer Esche. Gegen ständige Umbauten spricht auch das Gewicht von gut 50 Kilo pro Exemplar.

Ein nicht unerheblicher Teil davon geht auf das Konto einer Bestückung, die sich gemessen am Preis von lediglich 1360 Euro wahrlich gewaschen hat. Den Bassbereich verantworten zwei parallel geschaltete, jeweils 15 Zoll große Langhubtreiber mit riesigen Schwingspulen und hochsoliden Alugusskörben, unterstützt von zwei dicken Bassreflexrohren auf der Rückseite.

Lautsprecher Cerwin Vega CLS 215
Der Mitteltonbereich nutzt kein Horn im klassischen Sinne mit vorgeschalteter Druckkammer. Die Schall- führung dient vorwiegend der Harmonisierung des Rundstrahlverhaltens. Mit seinem gewaltigen Antrieb und reichlich Fläche ist das Konuschassis auch so laut genug. Sein Klirrverhalten ist exzellent.
© Julian Bauer

Die so erzielten Übertragungs-Eckdaten lassen jedem Preis/Leistungs-Fuchs das Wasser im Munde zusammenlaufen. Laut stereoplay-Labor erzielen die CLS 215 mühelos 36 Hertz bezogen auf -3 Dezibel, sprich, sie brauchen für Rock und Pop keinen Subwoofer. Im Extremfall sind rund 115 Dezibel in 1 Meter Entfernung erzielbar, wozu rein rechnerisch moderate 300 Watt genügen.

Zwei bis vier Stück reichen bei diesen Werten, um einen mittelgroßen Hobbykeller in einen akustischen Hexenkessel zu verwandeln, der professionell eingerichteten Diskotheken kaum nachstehen dürfte. Erfreulicher Weise klirrt die Amerikanerin weniger als viele ungleich teurere High-End-Wohnzimmermodelle und lässt eine beachtliche Frequenzlinearität erkennen mit einer ganz leichten Mittenabsenkung, wie sie sich als moderates Mittel zur Vermeidung von Schärfen bei hohen Lautstärken vielfach bewährt hat.

Ein vergleichsweise tief angekoppelter, schallführungsbewehrter Konusmitteltöner verhindert, dass sich die flächenbedingt mit steigender Frequenz zunehmende Bündelung der Basstreiber im Stimmenbereich allzu negativ bemerkbar macht. So entsteht eine ähnlich breite Hörzone wie von zierlicheren HiFi-Boxen gewohnt.

Lautsprecher Cerwin Vega CLS 215
Die Gitterabeckung (rechts) lässt den Hochtöner frei. Das Rot der Sicken ist typisch für die Marke.
© Julian Bauer

Auch dem Hochtöner hilft eine auffällige Schallführung, HiFi-untypische Schalldruckreserven zu erzielen; zusätzlich sorgt Ferrofluid für eine verbesserte Wärmeabfuhr bei länger anhaltenden Exzessen.

Die Bandmitglieder von Roxette hätten an der Cerwin Vega gewiss ihre helle Freude, denn so eindringlich, lautstark und hautnah, wie die schwarzen Ami-Boliden losrockten und hämmerten, das kam sackteuren Abhör- oder Bühnenmonitoren schon verdammt nah.

Dieser Art von Inferno konnte die für sich gewiss nicht schwächliche Canton relativ wenig entgegensetzen, auch das im Folgenden noch zu besprechende Horn 1 CX hielt da nicht mehr mit.

Selbst bei zivileren Pegeln schlug sich die Cerwin beachtlich, doch hier lag am Ende dann doch wieder die Canton vorn, die ausgewogener und räumlicher tönte und bei Gesang mehr Emotionen vermittelte. Das aber schmälerte den Reiz der Vega kaum, denn ihr Klang war in der Summe auch bei Zimmerpegeln sehr manierlich - neutral und dynamisch keineswegs so unterkühlt, wie es früher bei Boxen dieses Kalibers häufig der Fall war.

Cerwin-Vega CLS 215

Cerwin-Vega CLS 215
Hersteller Cerwin-Vega
Preis 1360.00 €
Wertung 52.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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