Testbericht

Lautsprecher Final 1000i

15.11.2006 von Redaktion connect und Wolfram Eifert

Fast zwei Meter hoch ist das neue Topmodell 1000i (7500 Euro) von Final. Wie klingen derart üppige Membranflächen?

ca. 2:00 Min
Testbericht
  1. Lautsprecher Final 1000i
  2. Datenblatt
Lautsprecher Final 1000i
Lautsprecher Final 1000i
© Archiv

Größer = besser = teurer, dieses bewährte Motto beanspruchen viele HiFi-Marken, um ihre Produkte gegeneinander abzugrenzen. Final, der holländische Spezialist für elektrostatische Flächenstrahler, macht da keine Ausnahme.

Tatsächlich ist es in erster Linie die Höhe, die den knapp zwei Meter hohen 1000i von seinen Geschwistern unterscheidet. Der nächstkleinere 600i (Test in stereoplay 9/06) ist 41 Zentimeter niedriger; das Plus an Fläche von immerhin einem Viertel kommt vor allem der Belastbarkeit zu Gute.

Wichtig: Im Gegensatz zum 600i kommt der 1000i ohne separaten Subwoofer aus. Das Prinzip ist bei beiden gleich: Eine elektrisch leitfähige, vom Verstärkersignal durchflossene Folienmembran schwingt zwischen geladenen Statoren. Die Fläche gliedert sich in drei senkrechte, unterschiedlich breite Streifen; der schmalste überträgt die Höhen.

Elektrostaten haben keine Frequenzweiche im herkömmlichen Sinne und kein Gehäuse. Die 5 Zentimeter flachen Paneele sind vorne wie hinten offen, es gibt keine Energie absorbierenden Volumina und kein mitschwingendes Holz.

Normale Boxen beginnen den Schall zu bündeln, wenn die Wellenlänge des abgestrahlten Tons in Relation zur Membran kleiner wird, weshalb mehrere unterschiedlich große Treiber notwendig sind. Flächenstrahler hingegen erzeugen Zylinderwellen, die sich wie eine Wand in Richtung Hörer bewegen und Decke und Boden weitgehend außen vor lassen. Das funktioniert umso besser, je größer die Strahler in Relation zum Raum und zur Hörentfernung ausfallen.

Was sich in der Theorie so abenteuerlich darstellt, klang im Falle der großen Holländer herrlich stressfrei und tonal noch ausgewogener als beim 600i. Untenrum spielten die 1000i eher schlank; die Durchhörbarkeit raubte den Atem.

Die Vorteile hochentwickelter Vollbereichswandler bei akustischer Musik demonstrierte Constanze Friend. Ihre Version des Klassikers "Light My Fire" (gratis auf der Heft-CD 6/06) kam den Finals gerade recht: Weiblichen Gesang im Wechselspiel mit explosiven Gitarren vermitteln nur die allerwenigsten Schallwandler derart selbstverständlich.

Dass der vermeintlich asketische Bass der Finals der Wahrheit näher kam als viele konventionelle Systeme, räumten Zweifler spätestens ein, als die Japanerin Mari Kodama (Track 37 auf der gleichen CD) Beethovens Klaviersonate Nr. 21 vortrug. "allegro con brio" lautete die Vorgabe, und die Elektrostaten tobten und bebten, als wäre Weihnachten und Sylvester am gleichen Tag.

Wie also sind die Holländer einzuordnen? Charakterlich am nächsten kommen ihnen die Quad ESL 2905 (9000 Euro, stereoplay 3/06), die noch konzentrierter und punktgenauer spielen. Die Finals zeichnen weiträumiger und modellieren eine größere Hörzone.

Schwieriger ist die Abgrenzung gegenüber Hybriden wie Martin Logan Vantage (6800 Euro, Test 6/06). Der jüngste Spross der Logan-Dynastie beherrscht dank aktivem Tieftöner weit höhere Pegel und spricht insofern ein größeres Publikum an, erreicht aber nicht ganz die selbstverständliche Gelöstheit der Finals. In Sachen Design sind die Holländer sowieso auf der Überholspur: Sie sehen am wenigsten aus wie Lautsprecher.


Final 1000i

Final 1000i
Hersteller Final
Preis 7500.00 €
Wertung 60.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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