Testbericht

Lautsprecher Revox Re:sound L 120

15.3.2008 von Redaktion connect und Wolfram Eifert

Neben modernster Technik bietet Revox bei seiner neuen L 120 für 5800 Euro einen ganz besonderen Reiz: Die Box kleidet sich in echtes Leder.

ca. 1:45 Min
Testbericht
  1. Lautsprecher Revox Re:sound L 120
  2. Datenblatt
Revox Re:sound L 120
Revox Re:sound L 120
© Archiv

Großformatige Boxen stellen wohl oder übel auch ernsthafte Möbelstücke dar, die es klanglich vorteilhaft in Szene zu setzen gilt. Besonders die Ausrichtung zum Hörplatz lässt Tonmöbel optisch deutlich hervortreten und macht sie zu unübersehbaren Blickfängern.


Revox Re:sound L 120
© Julian Bauer

Kein Wunder, dass die Hersteller versuchen, ihre Produkte so lebenspartnerverträglich wie möglich zu gestalten. Glanzvolle Lackoberflächen und ausgesuchte Echtholzfurniere sind daher in den gehobenen Preisklassen fast schon selbstverständlich.

Doch beide Varianten haben Nachteile: Neues Holz, und sei es noch so kundenspezifisch angefertigt, passt oft nicht hundertprozentig zu den vorhandenen Möbeln. Lack spiegelt häufig unangenehm und ist empfindlich gegen Kratzer und Fingertapser.

Mit einer durchaus originellen Alternative ist kürzlich die Traditionsmarke Revox gestartet. Die brandneue Re:sound L 120 wird in Kooperation mit einem schweizerischen Möbelhersteller, dessen Wurzeln im Bau von Orgeln und Hoteleinrichtungen liegen, mit handverlesenem Leder von eidgenössischen Jungbullen bezogen.

Die Aktion mag manchem im doppelten Sinne überzogen erscheinen, doch bei genauerer Betrachtung macht die Sache Sinn. Das fein genarbte Leder ist nach Bekunden des Herstellers ebenso haltbar wie unempfindlich und wirkt optisch sehr reizvoll. Standardfarben sind Krebsrot, Schneeweiß und Schwarz, insgesamt gibt es fast 20. Und wer mag, bekommt vom Team by Wellis (so heißt dieser Möbelhersteller) auch das passend bezogene Ledersofa.

Die Akustik beinhaltet ein Dreiwege-System mit insgesamt vier Chassis von skandinavischen und deutschen Lieferanten. Die Tief- und Mitteltöner sind jeweils 15 Zentimeter groß, unterscheiden sich jedoch im Hinblick auf Antrieb und Membranmaterial.

Revox Re:sound L 120 Kuhfell
Revox lässt das Gehäuse in Handarbeit mit Leder beziehen. 20 Farben stehen zur Wahl. Die Kuhfell-Version wird in Deutschland derzeit nicht angeboten.
© Julian Bauer

Zur Vermeidung stehender Wellen wurde das Boxeninnere gezielt bedämpft und versteift, was ein Gewicht von 23 Kilogramm ergibt. Filterseitig ist die L 120 auf Neutralität und Rundstrahlverhalten gezüchtet, was die mustergültig geraden Schalldruckkurven bestätigen.

Die Schattenseite der großen Linearität und Bandbreite - der Bass reicht bis nahe 30 Hertz - ist eine äußerst geringe Empfindlichkeit. Die Re:sound L 120 braucht kräftige Verstärker und ist dennoch für Disco-und Feten-Zwecke denkbar ungeeignet.

Ihre Abneigung gegen Krawall jeder Art ging einher mit einem auffallend feinen Ansprechen auf kleine Lautstärkeabstufungen. Bereits bei Zimmerlautstärke tönte die L 120 vollkommen erwachsen und lebensecht. Platten der kultivierteren Gangart mit eher kleinen Besetzungen zelebrierte die hochgewachsene Säule hingebungsvoll und mit bestechender Neutralität.

Das farbenreiche, rhythmisch ungemein vielschichtige Spiel des amerikanischen Jazzpianisten Patrick Noland auf seinem leider ausverkauften ,99er-Album "Ascending" (erschienen bei Naim) gelang ihr ohne erkennbare Anstrengung. Diese Box sieht nicht nur gediegen aus, sie klingt auch so.

Revox Re:sound L 120

Revox Re:sound L 120
Hersteller Revox
Preis 5800.00 €
Wertung 54.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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