Testbericht

Marantz NR 1603 und UD 5007 im Test

22.8.2012 von Raphael Vogt

Clever designt sind die Modelle von Marantz. Doch das neue Blu-ray-Laufwerk und das Topmodell der halbhohen AV-Amps haben noch andere Qualitäten, wie der Test zeigt.

ca. 4:50 Min
Testbericht
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Marantz NR 1603 und UD 5007
Marantz NR 1603 und UD 5007
© Hersteller / Archiv

Pro

  • üppig ausgestattet
  • 7 Endstufen
  • HDMI mit 3D und ARC
  • vereinfachtes Bedienkonzept
  • fein aufgelöster Klang

Contra


Sie hätten den Platz für einen AV-Receiver, dann aber nicht mehr für einen Blu-ray-Player? Oder Sie stehen überhaupt eher auf schlanke Modelle? Marantz liefert genau das Passende für Sie - mit den AV-Receivern der NR-Serie, die so hoch sind wie ein typischer Player und damit eleganter und leichtfüssiger wirken. Dabei sind diese Modelle - wie der hier getestete NR 1603 - keineswegs knauserig mit Features oder Leistung. Stellt man das nahezu gleich große BD-Laufwerk UD 5007 drauf, ist das Duo genauso hoch wie einer der größeren Receiver. Oder die zwei stehen flunderflach nebeneinander.

AV-Receiver NR 1603

Die wichtigste Neuerung am Receiver - neben technischen Detailverbesserungen und erweiterter Ausstattung - steckt in der Ergonomie. Marantz hat vorbildlich und konsequent aufgeräumt und die Handhabung eines AV-Amps dieser Ausstattung gründlich vereinfacht. Das beginnt mit dem Wegfall eines Großteils der Tasten auf der Front und der Fernbedienung und endet mit dem komplett neu strukturierten Menu?. Ein ausführliches, klar Deutsch sprechendes Ersteinrichtungs-Menü hilft, den Neuerwerb Schritt für Schritt mit ausführlichem Text und grafischen Darstellungen der Anlage einzupassen. Auch im Alltag erfreut die entschlackte Fernbedienung. Beispiel Surround-Modi: Musste man sich bislang durch lange Listen aller zur Verfügung stehenden Decoder hecheln, gibt es jetzt nur noch vier Tasten für "Movie", "Music", "Game" und "Pure". Besonders Ehrgeizige können die Vorauswahl der Modi trotzdem ändern.

Marantz Endstufenkühlung
Trotz der kompakten Gehäusemaße kühlt Marantz alle sieben Endstufen rein passiv mit großen Kühlkörpern ohne Ventilator.
© Hersteller / Archiv

Dabei fehlt es dem NR 1603 nicht an Komfort und Vielfalt - im Gegenteil. Er spielt die gängigsten Audio-Formate über das Netzwerk als DLNA- oder UPnP-Client und Internetradio, er gibt Musik via Airplay von tragbaren Apple-Geräten wieder; diese kann man auch direkt an die Front-USB-Buchse klemmen, wo sie musizieren, während der Akku auflädt. Wer die Marantz-Kombi per Smartphone oder Tablet-Computer steuern möchte, darf sich kostenlos die App für iOS oder Android Herunterladen.

Pro

  • spielt 3D, DVD-A, SACD, FLAC und WAV
  • bis 192 kHz in Surround
  • angenehmer Klang

Contra

Der Receiver beherrscht alle gängigen HDMI-Funktionen von 3D bis zum Audio-Return-Channel für den Ton des Fernsehers, und sein Videoprocessing liefert superstabile sowie knackscharf skalierte Analogvideos auf HDMI gewandelt. Nur von FBAS neigen die Bilder zu leichter Überschärfe. Zwei der sieben Endstufen lassen sich für Bi-Amping der Stereolautsprecher, für die rückwärtigen Surround-Boxen oder eine zweite Hörzone verwenden. Vorverstärkerausgänge gibt es für Stereo und natürlich den Subwoofer. Trotz der halbierten Bauhöhe: volle Manschaft on board.

Blu-ray-Player UD 5007

Diesem Mini-Max-Prinzip folgt auch der Player UD 5007. Ein Blick auf die sparsam bestückte Rückseite nährt die Vermutung, der Player habe wenig Ausstattung - weit gefehlt. Die Entwickler ließen nur alle Anschlüsse weg, die ohnehin praktisch niemand mehr verwendet. Im Grunde benötigt der Normalanwender für diesen Player nur drei Kabel: Strom, HDMI und Netzwerk.

Praxis: Lautsprecher richtig aufstellen

Innen fehlt es an nichts: Der UD (Universal Disc) spielt von CD und SACD, DVD-Video und DVD-Audio bis Blu-ray Disc mit deren Derivaten von BD-Live bis 3D alles, was in die sanft gleitende Lade passt. Auch hier steckt ein Netzwerkspieler drin, er kann aber gegenüber der simplen Variante im Verstärker ebenso audiophile Formate und Auflösungen wie FLAC bis 192 Kilohertz, sogar in 5.1-Surround, sowie Video ebenfalls in hoher Auflösung abspielen. Neu integriert wurden drei Online-Filmdienste. In Deutschland ist davon aktuell nur Youtube freigegeben; die Netz-Videotheken Netflix und VUDU sind hierzulande noch nicht aktiv.

Auch die überarbeitete Fernbedienung des Players wirkt vorbildlich aufgeräumt und übersichtlich. Während des Tests der Marantz-Kombi bewährten sich die Tasten für den Verstärker am Handgeber des Players. Man braucht so immer nur eine Fernbedienung, die übliche Jonglage mit mehreren Befehlsgebern erübrigt sich in der Praxis.

NR 1603/UD 5007: Bildqualität und Klang

Gerade im Duo machen Marantz-Receiver und -Player eine gute Figur. Beide sind wahlweise in Schwarz oder Silber-Gold lieferbar. Dem Player liegt ein Vertrauen erweckendes HDMI-Kabel zur Kommunikation der beiden bezüglich Bild, Ton und Steuerung bei. Für Standard-Audio wie UKW, MP3, iPod oder Internetradio reicht der Receiver als Quelle, wenn es ums Zuschauen oder Zuhören mit Anspruch geht, springt der Player ein.

Die Bildqualität von Blu-ray und DVD oder gestreamten Filmen taugt auch für die Großprojektion: knackscharf, detailreich und trotzdem ruhig. Die digitale Audioqualität bewegt sich auf dem hohen Niveau, das die Tester erwarteten: mit klar umrissener räumlicher Abbildung, spritziger Dynamik und stets zum Mitwippen animierender Musikalität - egal, ob eine hochauflösende Scheibe oder nur eine CD rotierte. Selbst schnöden MP3-Dateien entlockt der Mediaclient noch ordentlich fließende Rhythmen.

Kaufberatung: Top-Speaker um 2.000 Euro

Beim NR 1603 schreckt den Laien vielleicht, dass "nur" 50 Watt pro Kanal angegeben sind. Doch dies bedeutet nur 3 dB leiser als 100 Watt. Dank des dicken Trafos im Netzteil kamen die Endstufen im Hörraum selbst mit mehrkanaliger Action nicht außer Puste. Im Vergleich mit dem Denon AVR 1912 (zum Test) geriet das Klangbild etwas weniger wuchtig, dafür klang der Marantz-Amp wesentlich luftiger mit merklich besserer Mittelhochton-Auflösung und mehr Gespür für den Raum und die Dimension der Instrumente.

AV-Receiver-App
AV-Receiver: Die App liefert mehr Komfort als die Fernbedienung.
© Hersteller / Archiv

Mit seinem schönen Design und der überarbeiteten erleichterten Handhabung eignet sich der Marantz NR 1603 perfekt für das Wohnzimmer als entspannte Musikmaschine mit dezenter Surround-Beschallung zum großen Fernseher.

Der UD 5007 bedient problemlos neben dem Wohnzimmer auch Hardcore-Heimkinos. Knackscharfe Darstellung und dynamische Klangperformance sind seine klaren Vorzüge.

Smartphone & Tablet - marantz Remote App

Der AV-Receiver wie der Blu-ray-Player lassen sich nicht nur über Netzwerk (DLNA oder UPnP) mit Musik beschicken. Für iOS (iPhone, iPod Touch, iPad) oder Android-Tablets/Smartphones steht mit der kostenlosen "marantz Remote App" eine komplette Fernsteuerung via Touchscreen bereit. Internetradio und Musik vom Streamer des Receivers lassen sich samt Covers und Metadaten darstellen. Der Blu-ray-Player lässt keine direkte Netzwerksteuerung zu, er erhält seine Befehle via HDMI-CEC-Code vom Receiver.

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