Testbericht

Phono-Vorverstärker Moon LP 3

12.4.2009 von Redaktion connect und Dalibor Beric

Die Moon LP 3 (500 Euro) gibt sich souverän der Feinarbeit hin. So konnte sie Geigen noch den richtigen Schmelz verleihen und Orchester weiträumig darstellen.

ca. 1:05 Min
Testbericht
  1. Phono-Vorverstärker Moon LP 3
  2. Datenblatt
Phono-Vorverstärker Moon LP 3
Phono-Vorverstärker Moon LP 3
© Archiv

Der Ruf, der den Moon-Geräten von Simaudio aus Kanada vorauseilt, macht auch hierzulande neugierig. Optisch beeindruckt die LP 3 mit ihrem Aluminiumprofil-Gehäuse erst mal nicht sehr. Von außen bietet sie keine Anpass- oder Umschaltmöglichkeiten. Diese offenbaren sich beim Blick ins Innere: Verstärkung, Eingangswiderstand und -kapazität sind unabhängig voneinander wählbar. Der Phonofreund muss sich dabei mit jeweils zwei verschiedenen, aber praxisnahen Werten zufriedengeben.


Phono-Vorverstärker Moon LP 3
Etwas umständlich lassent sich bei der Moon LP 3 nur nach Ausbau aus dem Alu-Gehäuse die Verstärkung, der Eingangswiderstand sowie die -kapazität mit Steckbrücken verändern.
© Julian Bauer

Trickreicher ist die Schaltung der hauptsächlich mit miniaturisierten SMD-Bauteilen bestückten Platine. Die Tonabnehmer-Information empfängt zuerst eine Symmetrierstufe, damit das folgende Verstärkerbauteil (INA 163) ein nicht invertiertes und ein invertiertes Signal bekommt. Das besondere an diesem OP ist, dass seine Verstärkung nicht zwangsweise mit einer Über-alles-Gegenkopplung eingestellt wird, sondern behutsam und damit Klirrspektrum-freundlicher in der Eingangsstufe - ein klanglich sinnvoller Weg. Gleichstromkompensation mit elektronischen Reglern war ebenfalls nicht nach dem Geschmack der Kanadier, weshalb sie dafür, wie auch für die Entzerrung, edle Wima-Folienkondensatoren einsetzen.

Im Hörraum war die Sache zwischen der Moon LP 3 und der Trichord Dino Mk II mit Standard-Netzteil ausgeglichen. Was aber nicht heißt, dass beide identisch klingen. Denn die Dino Mk II vermittelte mehr Druck im Bass sowie Grundton und wirkte dadurch souveräner, während sich die LP 3 noch mehr der Feinarbeit hingab. So konnte sie Geigen noch mehr Schmelz verleihen und Orchester weiträumiger darstellen, auch mehr Luft zwischen den Instrumenten zulassen, während sie die Dino mehr in den Vordergrund stellte.

So wird der Pop/Jazz-Fan wohl mit der Trichord und der Klassik-Hörer mit der Moon LP 3 glücklich werden.

Moon LP 3

Moon LP 3
Hersteller Moon
Preis 500.00 €
Wertung 54.0 Punkte
Testverfahren 1.0

Nächste passende Artikel

Vergleichstest Phono-Vorverstärker Moon LP 5.3 RS, Luxman E 200, Sutherland PH 3 D, Clearaudio Symphono+, Tom Evans Microgroove+

Vergleichstest…

Vergleichstest Phono-Vorverstärker Moon LP 5.3 RS,…
Phono-Vorstufe Moon LP 3.5 RS

Testbericht

Phono-Vorstufe Moon LP 3.5 RS
Plattenspieler Opera Audio LP 6.3 im Test

Plattenspieler

Opera Audio LP 6.3 im Test
Teac LP-P1000

Retro-Musiksystem

Teac bringt Plattenspieler-Musiksystem LP-P1000
Tipps: Schallplatten digitalisieren

65 Jahre LP

Die Geschichte der Schallplatte
Aufmacher LPs

Musik auf Vinyl

Empfehlenswerte LP-Neuerscheinungen des Jahres…
Benz Micro LP S

Testbericht

Tonabnehmer Benz Micro LP S
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

Phono-Vorstufe Moon LP 3.5 RS

Testbericht

Phono-Vorstufe Moon LP 3.5 RS

Moon 110LP

Testbericht

Test: Phonovorverstärker Moon 110LP

Simaudio Moon 340i

Vollverstärker

Simaudio Moon 340i im Test

Test REF Phono 2 SE  Audio Research

Phono-Vorverstärker

Audio Research REF Phono 2 SE im Test

Vincent Phono-Vorverstärker PHO-700

Phono-Vorverstärker

Vincent PHO-700 im Test

Weiter zur Startseite