Testbericht

Rundstrahler German Physiks Limited 11

17.2.2011 von Wolfram Eifert

Die Arbeitsweise der German Physiks Limited 11 (8900 Euro das Paar) ist ebenso komplex wie faszinierend: In den unteren Frequenzen agiert der Strahler kolbenförmig, zu höheren Frequenzen hin als Biegewellenschwinger.

ca. 1:50 Min
Testbericht
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  1. Rundstrahler German Physiks Limited 11
  2. Technik im Detail
  3. Datenblatt
Lautsprecher, Rundstrahler German Physiks Limited 11
Lautsprecher, Rundstrahler German Physiks Limited 11
© Archiv
Lautsprecher Jamo R907
Der technologisch einzigartige Strahler kommt dem Ideal einer kompakten und breitbandigen Punktschallquelle sehr nahe. Der Hut obenauf beherbergt Schwingspule und Magnet.
© Archiv

Die meisten Schallwandler sind Direktstrahler, die ihre Schallenergie auf einen relativ schmalen Winkel konzentrieren. Breiter als 30 Grad ist die Hörzone in diesem Fall nur selten, außerhalb klingt es dunkel und muffig.

Diese Fokussierung hält Raumeigenschaften außen vor und hat mehr direkte Schallanteile zur Folge. Andererseits entspricht die enge Ausleuchtung nicht dem Verhalten natürlicher Klangkörper, die einen Konzertsaal in der Regel raumgreifend anregen und nicht nur partiell.

Solche Überlegungen sind Wasser auf die Mühlen der Entwickler von Rundstrahlern. Diese Schallwandler erzielen zumindest horizontal volle 360 Grad. Da traditionelle Messmethoden nur einen kleinen Winkel erfassen, muss man bei dieser Bauform differenzierter vorgehen - Näheres dazu hier .

Einer der wenigen perfekt rundstrahlenden Treiber ist der DDD-Strahler der hessischen Boxen-Manufaktur German Physiks. Die kegelförmigen Membranen können durch ihre biegeweiche Beschaffenheit mehrere Schwingungsarten darstellen.

Die Entwicklung basiert auf dem legendären Walsh-Wandler der 70er Jahre, der wegen diverser Schwächen zwischenzeitlich fast in Vergessenheit geriet. Zusammen mit dem Mathematiker Peter Dick hat German Physiks die Idee unter dem Label "Dick Dipole Driver" (DDD) modernisiert und verfeinert. Hergestellt werden die Schallwandler in Deutschland mit Membranen aus Titanfolie oder Kohlefasern.

Lautsprecher Jamo R907
Die Kupferlitze führt zum Antrieb, der oben am schlanken Teil der Membran angreift.
© Archiv

Die Arbeitsweise ist ebenso komplex wie faszinierend: In den unteren Frequenzen agiert der Strahler kolbenförmig, zu höheren Frequenzen hin als Biegewellenschwinger. Durch die Arbeitsteilung und die rundum offene Bauweise wird horizontal mit einem Winkel von 360 Grad abgestrahlt - über den gesamten Hörbereich. Den Antrieb bewerkstelligt wie bei Kolbenstrahlern eine Schwingspule, die im Feld eines Dauermagneten zentriert ist.

Grundsätzlich kann der Kombiwandler auch Bässe wiedergeben, allerdings nur mit geringem Pegel, was eine Unterstützung durch separate Treiber nahe legt. Bei der Limited 11, dem jüngsten Modell der aufstrebenden Firma, ist im Sockel ein konventioneller Tieftöner verbaut, der den DDD-Strahler unterhalb von 200 Hertz wirksam entlastet. Der langhubige Tieftöner verhalf der exotisch bestückten Säule zu einem sehr erwachsenen Bassfundament, mit klanglich größtenteils nahtloser Anbindung an den DDD-Treiber. Die Darstellung wirkte auf Anhieb und bei allen Musikstilen sagenhaft lebensecht, die Strahler selbst traten völlig in den Hintergrund.

Sara K. (Musiktipps in der Bildergalerie) schien wie eine imaginäre Statue vor der Jury zu schweben - als wäre ein beweglicher Extra-Lautsprecher nur für die Stimme zuständig. Die Ortungsschärfe erinnerte an gute Koaxialsysteme, bei ungleich besserer Tiefenstaffelung.

Der Elektrostat P 3.1 von Audio Exklusiv wirkte im direkten Vergleich mit der German Physics dynamisch weniger mitteilsam und erzeugte eine sehr viel kleinere Hörzone.

Doch das Rennen war keineswegs gelaufen. Denn vor der Tür wartete noch die Jamo .

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