Testbericht

Vollverstärker Luxman L 509u

15.3.2008 von Redaktion connect, Holger Biermann und Johannes Maier

Dichtestmögliche Packung edelster Einzelteile: Der Luxman L 509u für 8000 Euro.

ca. 2:00 Min
Testbericht
  1. Vollverstärker Luxman L 509u
  2. Datenblatt
Luxman L 509u
Luxman L 509u
© Archiv

Wie es sich für einen Lux schon vor einem Vierteljahrhundert gehörte, tritt auch der L 509u mit Komplettausstattung an: So etwa mit einem ordentlichen Phonoteil, das nicht nur Moving-Magnet-Tonabnehmern dient, sondern sich sogar für die leiseren und dafür im Frequenzgang unkritischeren Moving-Coil-Systeme sensibilisieren lässt. Klangregler gehören ebenso zum Inventar wie eine Tape-Monitor-Schleife für Hinterband-Aufnahmekontrolle.

Selbstredend nimmt der L 509u über XLR-Kontakter auch symmetrische Ankömmlinge an. Dank Eingangs-ICs mit gleichartigen Steuerelektroden für Plus und Minus bleibt die Balance auf dem Anschlusskabel bestehen. Damit gelingt bei der Umformung der Musik Gegentakt- zu Einpol-Signalen eine umso bessere Unterdrückung von etwaigen gleichtaktigen Einstreuungen.


Luxman L 509u
© Julian Bauer

Auf jeden Fall dürfen sich die Musikschwingungen nach dem Passieren der Goldkontakt-Kapselrelais der Eingangswahl auf eine selten vornehme Lautstärke-Einstellung freuen, die wohl das edelste Potentiometer dieser Galaxis übernimmt, das ganz große und ganz teure Alps-Potentiometer mit Massivmessing-Korpus.

Sodann müssen sie im weiteren Verlauf nicht etwa eine Naturklang gefährdende Überalles-Gegenkopplung fürchten. Um sie zu vermeiden, hat sich Luxman jeweils für die Ein- und die Ausgangsstufe kurzzügige Korrekturschleifen ausgedacht, die nicht das gesamte Signal zurückführen, sondern - dabei ermitteln Extra-Verstärker die Differenz zwischen Ist und Soll - nur mit den den Signalabweichungen arbeiten.

Um Leistung müssen sie ebenfalls nicht bangen: Ein Kawentsmann von Netztrafo und eine ganze Reihe dicker Speicherelkos halten die sechs auf massiven Kühlkörpern sitzenden Endtransistoren jedes Kanals bestimmt gut im Futter. Treiber, Vorstufe und Kontrollelektronik greifen auf eigene Trafowicklungen zurück.

Alles gut, alles beruhigend, schließlich darf sich der HiFi-Fan noch an feinen Spezereien erfreuen: Etwa an der Tatsache, dass Luxman die Platinenbahnen des L 509u vergoldete. Oder ganz einfach daran, dass die beiden in dB geeichten Anzeigeinstrumente auf der Front so schön im Takt der Musik vor sich hin zuckeln.

Luxman L 509u
Dank Pre-Out und Main-In, die sich per Front-Schalter überbrücken lassen, lässt sich der Lux ad hoc auch als Vor- oder Endverstärker einsetzen. Beim Berühren des Phasen-Sensors glimmt ein Lämpchen, wenn die Netzpole vertauscht werden sollen.
© Julian Bauer

Was sie im Hörtest  auch ausgiebig taten. Der Luxman liebt es klanglich saftig, schöpft gern und locker aus dem Vollen. Der Verstärker mit dem superben Innenaufbau ließ sich bei fordernden Bassattacken von seinen beiden Gegnern nicht die Butter vom Brot nehmen. Satter als der GamuT und präziser als der McIntosh hämmerte er die Beats des "Tuva Rap" via Thiel CS 3.7 in den stereoplay-Hörraum. Das gelang sogar viel teureren Vor/Endverstärker-Kombis kaum überzeugender. Im Präsenzbereich allerdings erlaubte er sich eine kleine Nachlässigkeit: Die Stimme von Marianne Mellnäs ("Julsang") wirkte wunderschön rund und geschlossen, war aber nach oben raus nicht völlig frei.

Phantastisch aber, wie der Lux dann nach ganz oben hinaus zu strahlen vermochte, wie er quasi frisch polierte Schlagzeugbecken ewig lang ausklingen ließ. Toll, wie er bei "Jazz At The Pawnshop" nicht nur die Musik, sondern auch die begeisterte Stimmung in dem Jazzkeller reanimierte.Alles wie im richtigen Leben: Ein größeres Kompliment kann ein Verstärker nicht kriegen.

Luxman L 509u

Luxman L 509u
Hersteller Luxman
Preis 8000.00 €
Wertung 57.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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